Der Umgang mit gesundheitsgefährdenden Substanzen gehört beim Pflegepersonal zur täglichen Routine. Nicht nur das Pflegepersonal, sondern auch andere Beschäftigte im Gesundheitswesen kommen immer häufiger mit toxischen Substanzen in Kontakt. Internationale Studien zeigen, dass eine Exposition mit Zytostatika kurz-, mittel- und langfristig schwerwiegende Folgen haben kann:
…mehr
Der Umgang mit gesundheitsgefährdenden Substanzen gehört beim Pflegepersonal zur täglichen Routine. Nicht nur das Pflegepersonal, sondern auch andere Beschäftigte im Gesundheitswesen kommen immer häufiger mit toxischen Substanzen in Kontakt. Internationale Studien zeigen, dass eine Exposition mit Zytostatika kurz-, mittel- und langfristig schwerwiegende Folgen haben kann:

Pro Jahr erkranken in Deutschland ca. 480.000 Menschen neu an Krebs. Dies entspricht in etwa der Einwohnerzahl der Stadt Duisburg. Die Tendenz ist weiter steigend.

Neben einer Operation oder Strahlentherapie ist die Chemotherapie eine wichtige Säule in der Krebstherapie. Die zur Chemotherapie verwendeten Zytostatika gehören zu den CMR-Stoffen (carcinogen, mutagen, reproduktionstoxisch) und werden infolgedessen als krebserzeugende, erbgutverändernde und fortpflanzungsgefährdende Stoffe kategorisiert.
Die Exposition mit den gesundheitsgefährdenden Substanzen ist auf unterschiedlichsten Weisen möglich:
- Hautkontakt durch Direktkontakt (verschüttete toxische Lösung) oder durch kontaminierte Oberflächen
- Absorption durch unbeabsichtigte orale Aufnahme (Hand-zu-Mund-Exposition)
- Inhalation durch Aufnahme von Aerosolen oder Dämpfen
Neben den Mitarbeitern der Apotheke, den Ärzten und dem Pflegepersonal sind auch die Angehörigen betroffen. Daher gilt es neben der persönlichen Schutzausrüstung der Mitarbeiter auch sicherzustellen, dass die Exposition der Stoffe nach Außen auf ein Minimum reduziert wird. Trotz des erhöhten Kostendruckes steht jedes Krankenhaus und jede Praxis in der Verantwortung seine Mitarbeiter und die Angehörige bestmöglich vor einer Exposition mit Zytostatika zu schützen.