Allein auf Intensivstationen in Deutschland liegt jährlich an etwa 4,8 Mio. Behandlungstagen ein ZVK. Mit der Dauer der Anwendung steigt auch das Risiko für eine lokale Infektion und – besonders schwerwiegend – das Risiko für eine Sepsis (Blutvergiftung).
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Allein auf Intensivstationen in Deutschland liegt jährlich an etwa 4,8 Mio. Behandlungstagen ein ZVK. Mit der Dauer der Anwendung steigt auch das Risiko für eine lokale Infektion und - besonders sch- werwiegend - das Risiko für eine Sepsis (Blutvergiftung). Häufigkeit und Schweregrad dieser Infektionen variieren je nach Versorgungssituation. Eine gesicherte Indikationsstellung sowie die geeignete Anlage und Pflege eines Gefäßkatheters können das Auftreten von katheterassoziierten Infektionen deutlich senken. Die primäre ZVK-assoziierte Sepsis ist mit ca. 15 % aller nosokomialen Infektionen auf Intensivstationen ursächlich für rund 8.500 Sepsisfälle pro Jahr in Deutschland. Diese Zahlen basieren auf KISS-Daten, die die tatsächlichen Zahlen vermutlich unterschätzen. Die Sterblichkeit infizierter Patienten ist 2- bis 4-fach erhöht; die Sepsis führt zu einer deutlichen Verlängerung der Krankenhaustage und Erhöhung der Kosten. Die bei weitem häufigsten Infektionserreger sind koagulase- negative Staphylokokken, S. aureus gefolgt von Enterobakterien und in zunehmendem Maße Candida!
Gefahrenherde
Im Wesentlichen gibt es vier verschiedene Ausgangspunkte der katheterassoziierten Infektion über die die Erreger in die Blut- bahn eindringen:
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Hauttunel
Bei der Insertion des Katheters werden Hautkeime durch die Kathetereintrittsstelle in die Blutbahn verschleppt.
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Extraluminäre Kolonisation
Erreger wandern entlang der Außenseite des Katheters über die Kathetereintrittsstelle in die Blutbahn.
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Intraluminäre Kolonisation
Erreger wandern ausgehend vom Katheteransatzstück über das Innenlumen des Katheters in die Blutbahn
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Hämatogene Streuung
Ausgehend von einem katheterfernen Infektionsherd wird der Katheter mit Keimen besiedelt

Klinische Daten zeigen, dass Mikroorganismen, welche die Kathetereintrittsstelle und das Katheteransatzstück besiedeln, die häufigste Ursache für eine katheterassoziierte Sepsis sind. Mikroorganismen, die die Kathetereintrittsstelle und das Katheteransatzstück besiedeln, sind Ursache für die meisten katheter-assoziierten Sepsen. Klinische Studien belegen, dass Koagulase-negative Staphylokokken, insbesondere Staphylokokkus epidermis, die am häufigsten vorkommenden Mikroorganismen in Zusammenhang mit katheterassoziierten Sepsen sind. Andere Mikroorganismen wie Staphylokokkus aureus, Candida-stämme und Enterokokken sind im Allgemeinen auch beteiligt.